Diese Frage stellten sich vorige Woche die Linke in Düsseldorf und die Heinrich-Böll-Stiftung in Bremen. In Bremen konnte ich dabei sein, als über Commons und Transition Towns diskutiert wurde. Für die Heinrich-Böll-Stiftung habe ich auch einige einführende Beiträge über das Thema Commons und Kommunalpolitik im Kommunalwiki geschrieben. Weil Commons von sozialer Interaktion leben, die vorzugsweise im lokalen Umfeld passieren kann, sind Gemeinden und Städte natürlich der Ort, wo commoning geschieht. Umso besser, wenn sich Kommunen fragen, wie sie solche selbstorganisierten Aktivitäten der BürgerInnen unterstützen können, und wenn sie erkennen, dass das die Lebensqualität in den Gemeinden erhöht.
Für unseren Workshop hat Silke Helfrich 5 Thesen zu Commons und Kommunalpolitik aufgestellt, die ich dann an Hand von Beispielen kommentiert habe.
Hier die Thesen:
1. “[D]ie Grundlage für eine umwelt-freundliche Stadt [liegt] nicht unbedingt in einem besonders umweltfreundlichen Städtebau oder neuartigen Technologien […], sondern viel eher darin, dem allgemeinen Wohlstand eine Priorität gegenüber dem persönlichen Reichtum einzuräumen.” (Mike Davis, Soziologe und Historiker, 2008)
2. Die betriebswirtschaftliche Logik ist in allen kommunalen Belangen durch die Logik der Commons einzutauschen. Das wird die Lebensqualität verbessern und: es wird sich rechnen.
3. Voraussetzung für diesen Paradigmenwechsel sind
* uneingeschränkter Informationszugang & totale Transparenz
* Co-design auf allen Ebenen
* Umverteilung
4. Nicht mehr staatliche Fürsorge und Kontrolle werden gebraucht, sondern die konsequente Förderung unzähliger Freiräume zum Experimentieren.
5. Gemeinsamer Besitz statt privates Eigentum! Nicht-eigentumsorientierte Modelle, die selbstorganisiert und selbstverwaltet werden, gehören auf die Prioritätenliste aller Kommunen. (Hier ein paar Beispiele zum Thema Wohnen.)
Meine Kommentare und Beispiele finden sich hier.