Das ist ein Teil des etwas sperrigen Titels eines Vortrages, der vom Institut für Volkskunde und Kulturanthropoligie der Universität Graz organisiert wurde. Der ganze Titel lautet akademisch-abstrakt:
„Soziales Kapital und Europäische Ethnologie. Allmende-Ressourcen und ihre kulturellen Komponenten. Was haben Bräuche und Feste mit sozialen Fragen zu tun?“
Die Beschreibung klingt schon wesentlich konkreter:
Gemeindeweiden (Allmenden, Almwiesen) sind Beispiele für den nachhaltigen Umgang mit Gemeinschaftsgütern. Sie werden immer davon bedroht, dass einzelne Nutzer oder Trittbrettfahrer sie zum Nachteil der anderen über Gebühr nutzen. Ähnlich wie die Ressourcen von Wasser und Wald, wie Wege oder Gemeindebackhäuser waren sie niemandes Privateigentum, mussten aber für alle dauerhaft vorgehalten und instand gehalten werden. Und das gelang auf der Ebene der Nutzer ohne Staat oder Markt dauerhaft mit Satzungen und Sanktionsmöglichkeiten.
Im Vortrag wird es zunächst um die Forschungen von Elinor Ostrom gehen, dann sollen Beispiele aus der Europäischen Ethnologie genannt werden. Die Regeln des Umganges mit den Ressourcen und die Frage nach dem „Sozialkulturellen Optimum“ sollen danach abgehandelt werden, um am Beispiel der sozialpolitischen Anwendungen bei André Habisch zu zeigen, wie auch in der Sozialpolitik und der Diskussion um „Postdemokratie“ diese Überlegungen dieser Art fruchtbar gemacht werden können.
Vortragender ist Univ-Prof. Dr. Dieter Kramer, Veranstaltungsort ist in der Attemsgasse 25, im HS 34.K1, Beginn: 19.00 Uhr.