Commoning bedeutet, dass Menschen zusammenarbeiten, um Grundbedürfnisse jenseits von Lohnarbeit und Markt zu befriedigen. Eines der wichtigsten Grundbedürfnisse ist Wohnen, und das möglichst selbsbestimmt und auch für die leistbar, die über kein dickes Bankkonto verfügen. Kein Wunder, dass, neben der Versorgung mit Nahrung, bauen ein zentraler Bereich selbstorganisierten Arbeitens ist.
In Österreich gibt es inzwischen mehrere Projektinitiativen, die auf wechselseitige Unterstützung, das Teilen von Wissen und Fähigkeiten und das Erlebnis, gemeinsam etwas Bleibendes zu schaffen setzen, um ihre Baupläne in die Tat umzusetzen.
Zum Beispiel der Garten der Generationen: Nachdem eine solidarische Finanzierung mit Hilfe des Vermögenspools sichergestellt ist, geht es nun im nächsten Schritt darum, auch den Bau als gemeinschaftliches Projekt zu starten.
Im Einladungsmail heißt es:
Wir stellen uns grundsätzlich 2 Arten von Beteiligungen vor:1.) Teilnahme an der „Bauhüttengemeinschaft“, als der Gruppe von Menschen, die sich gemeinsam intensiver in einen Forschungs-, Lern- und Zusammenarbeits- und gegenseitigen Unterstützungsprozess einlassen wollen, gemeinsam die Planung und Ausführung erarbeiten und die damit verbundenen Entscheidungen vorbereiten (für die Kerngruppe) oder aufgrund von Delegation durch die Kerngruppe selbst treffen. Diese Gruppe schließt alle ein, die kontinuierlich zum gemeinsamen Leben der Bauhüttengemeinschaft beitragen möchten, also auch, die die ihren Schwerpunkt auf die Versorgung mit Nahrung oder auf die Betreuung von Kindern legen wollen.2.) Punktuelle Teilnahme als freiwillige HelferIn bzw. PraktikantIn bei einzelnen BauabschnittenSoferne nicht im Einzelfall extra ein entgeltlicher Auftrag mit dem Verein „Garten der Generationen“ vereinbart, gehen wir in beiden Fällen von unentgeltlicher, unverbindlicher, ehrenamtlicher Teilnahme oder zum Zwecke der unentgeltlichen Bildung bzw. Weitergabe von Wissen aus.
Wie man mitmachen kann, erfährt man hier.
Ähnliche Ziele verfolgt die Plattform einfach.gemeinsam.bauen. Hier können sich Menschen vernetzen, die HelferInnen für ihre Bauprojekte suchen oder ihre Mitarbeit anbieten wollen. Auf der Webseite heißt es:
„einfach gemeinsam bauen“ übt Kritik am bestehenden Wirtschaftssystem und der daraus resultierenden Zwangslage vieler Menschen. Jedoch ist Kritik alleine zu wenig um die Welt zu einer besseren zu machen, daher picken wir uns ein Grundbedürfnis heraus, und zwar das Grundbedürfnis „wohnen“, und versuchen im Bereich der Bauwirtschaft neue Maßstäbe des solidarischen Miteinander zu setzen.
„einfach gemeinsam bauen“ bietet Menschen, die nachhaltige Bauprojekte mit sozialen, solidarischen und ökologischen Hintergründen in die Welt bringen wollen, und Menschen die mitarbeiten und lernen möchten, die Möglichkeit sich auf einer Internetplattform vorzustellen und zusammen zu finden; Es sollen Projekte unterschiedlicher Dimension Platz finden – vom Bau einer Jurte für Gemeinschaftsprozesse bis hin zur Errichtung von Wohngebäuden.
Ganz nach dem Motto: Raus aus dem Hamsterrad, Hilfe zur Selbsthilfe, Selbstbestimmtes Handeln, Leben in Fülle, und Entfaltung des jedem Menschen innewohnenden Potentials.
Da kann man nur viel Erfolg wünschen und hoffen, dass solche Ideen immer weitere Kreise ziehen und wir immer mehr Bedürfnisse auf diese Weise abdecken können!