Partizipation wird für viele politische Bereiche immer wichtiger, sei es in der Stadtplanung oder wenn es um Fragen der Nachhaltigkeit geht. Partizipation ist freilich noch nicht Selbstorganisation, wie wir sie in Commons finden. Zu oft handelt es sich nur um „Pseudopartizipation“, die von PolitikerInnen missbraucht wird, um sich ihre Projekte im nachhinein legitimieren zu lassen. Erst wird entschieden, der Bahnhof, das Kraftwerk, oder was immer wird gebaut, dann dürfen die Bürgerinnen und Bürger noch darüber mitreden, wie man es behübschen könnte – darüber empören sich diese zurecht. Zu erleben etwa bei Stuttgart 21 oder bei Rettet die Mur.
Aber natürlich kann Partizipation richtig gemacht und ehrlich gemeint, eine Ermächtigung von BürgerInnen darstellen und die Lebensqualität in den Städten und die Möglichkeiten der BewohnerInnen, ihr Lebesnumfeld mitzugestalten wesentlich erhöhen und kann manchmal auch über den Prozess der Partizipation hinaus zu wirklicher Selbstorganisation ermutigen. Über die verschiedenen Stufen der Partizipation habe ich hier geschrieben. Viele – auch viele gelungene – Beispiele finden sich auf der Seite partizipation.at.
Einige Highlights: die Aktionen der Asphaltpiraten in der Josefstadt, die „von unten“, nicht von PolitikerInnen, gestartet wurden um sich mit der Frage zu beschäftigen, ob denn Straßen wirklich nur den Autos gehören oder ob dort auch anderes geschehen könnte. Ein Interview mit dem Zukunftsforscher Edgar Göll, der sich für die Ermächtigung der BürgerInnen ausspricht, ihre Stadt mitzugestalten und schließlich ein Workhop am 21. September im Zentrum für internationale Entwicklung in Wien, der sehr spannend klingt:
Jim und Jean Rough werden in dem Workshop neue Wege vorstellen, wie Menschen für die aktive Mitwirkung an Fragen, die sie und ihr Lebensumfeld betreffen, begeistert und in ihrer Selbstorganisationsfähigkeit gestärkt werden können.