Gastbeitrag von Natalie Deewan
im zuge des viertelfestival-projekts „gemischter satz“ wurde heute ein altes, landauf stadtab völlig unbekanntes wort über einem gemeinschaftsgarten in pixendorf (NÖ, tullnerfeld), an die wand buchstabiert:
die einzelnen buchstaben stammen von aufgelassenen geschäften aus dem mittleren mostviertel (sieghartskirchen, atzenbrugg, scheibbs und böheimkirchen), die wir gesammelt haben („letternschatz heben“) und nun an einem ort, eben in pixendorf neu zusammensetzen („letternschatz setzen“). eine von ca. 20 stationen (zwischen kundenwunder und kundencenter …) ist die „ALLmENDe“.
der gemeinschaftsgarten, auch „steign“ genannt, der sich in der mitte des dorfes befindet, ist als letzter „gemeinschaftsort“ noch der passendste kontext für diesen begriff. teilweise werden einzelne beete von bauern, die sie aktuell nicht nutzen, an interessierte gärtnerinnen informell weitergegeben, im allgemeinen gehören aber die parzellen an diesem stück land nicht der gemeinde, sondern ca. 12 (bauern)familien. eine echte allmende, wie es sie in form eines gemeinschaftlich genutzten weidelands auch gab, existiert natürlich schon lange nicht mehr.
die „ALLmENDe“ in pixendorf soll ein vergessenes wort und eine vergessene praxis, gerade an einem goldgräberort wie pixendorf, wieder ins gespräch bringen – quasi von der wand in den mund … an diesem ort wird auch die schlussrede der eröffnung am 26. juni stattfinden.
Mehr Informationen:
Gemischter Satz
Eine Mostviertler Landschriftspurensuche
von Natalie Deewan, Fabian Faltin und Heinrich Steinböck
Eröffnung am 26.6.2016, 15h im Kulturschuppen in Pixendorf (NÖ, Tullnerfeld)