Ziemlich genau vor einem Jahr war ich in Deutschland in einigen Wohnprojekten, habe dort das Mietshäusersyndikat kennen gelernt, war ganz begeistet und dachte, so etwas muss auch in Österreich entstehen.
Und – anscheinend ist die Zeit jetzt reif!
Im letzten Jahr sind viele Projekte entstanden, die meisten finden sich auf diesen beiden Internetplattformen:
Aber auch über Rechtsformen für Menschen, denen es nicht nur ums Wohnen geht, sondern auch um andere Arbeitsformen oder politische Aktivitäten, und über Finanzierungsmodelle für Menschen, die eben nicht so viel Geld haben, dass sie sich in ein „normales“ Wohnprojekt einkaufen können, wurde nachgedacht. Die Vernetzung zwischen verschiedenen Hofkollektiven und Baugruppen ist nun soweit vorangeschritten, dass es im März ein Treffen geben wird, bei dem über die Gründung eines Syndikatsvereines und entsprechende Statuten und Eigentumsregelungen diskutiert werden wird.
Ein Positiv-Beispiel für Finanzierungsmöglichkeiten ist der Vermögenspool des „Gartens der Generationen“ in Herzogenburg, in den in kürzester Zeit eine ausreichend große Summe eingezahlt wurde, dass nun an den Grundkauf gedacht werden kann.
Ebenfalls vom „Garten der Generationen“ organisiert wird vom 4. – 6. März das Open-Space-Symposium „Einfach und gemeinsam bauen“.
Und nachdem es im Herbst bereits in Wien eine Veranstaltung zum Thema gab, fand vor kurzem auch in Graz eine Informationsveranstaltung der Grünen SeniorInnen über „Gemeinsame Wohnformen“ statt, bei der der Veranstaltungsraum aus allen Nähten platzte. Der Informationsbedarf für solche Projekte ist groß und es sind regelmäßige Stammtische geplant.
Es bewegt sich also vieles in unserem Land, Menschen wollen sich nicht mehr auf die Rolle der KundInnen reduzieren lassen, sie wollen mitgestalten, Verantwortung übernehmen und aus der Isolierung ausbrechen, die unsere Gesellschaft heute kennzeichnet. Menschen nehmen ihr Leben selbst in die Hand.